Klaus Maria Brandauer, Rezitation
Klaus Maria Brandauer, einer der großen Schauspieler unserer Zeit, wurde als Klaus Georg Steng am 22. Juni 1944 als Sohn eines deutschen Vaters und einer österreichischen Mutter im steirischen Bad Aussee geboren. Er wuchs in Österreich und Deutschland auf. Nach der Matura entschloss er sich zu einem Studium an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst in Stuttgart, das er jedoch bereits nach zwei Semestern abbrach. Stattdessen ging er an das Landestheater in Tübingen. Dort debütierte er 1963 als Claudio in Shakespeares »Maß für Maß«. Ebenfalls 1963 heiratete er die österreichische Regisseurin Karin K. Brandauer und nahm ihren Namen an. Seine künstlerische Laufbahn brachte ihn an die Theater in Salzburg, Düsseldorf, Wien (insbesondere ans Theater in der Josefstadt, wo er auch zu inszenieren begann) und München. Seit 1971 ist er mit Unterbrechungen Ensemblemitglied des Wiener Burgtheaters.
Der internationale Durchbruch auf der Filmleinwand gelang ihm mit seiner Darstellung des Hendrik Höfgen in István Szabós Verfilmung des Romans »Mephisto« von Klaus Mann, der 1982 mit dem Oscar für den besten ausländischen Film ausgezeichnet wurde und der ihm auch die Aufmerksamkeit internationaler Filmemacher brachte. Es folgten zahlreiche Filme mit Stars wie Sean Connery (im James-Bond-Abenteuer »Sag niemals nie«) und dem Regisseur Sidney Pollack (»Jenseits von Afrika«). Für seine Rolle in diesem Hollywood-Film wurde Klaus Maria Brandauer sogar für den Oscar für die beste männliche Nebenrolle nominiert. Für seine Rolle in »Oberst Redl« (1985), wieder unter der Regie von István Szabó, wurde er mit dem Deutschen Filmpreis, dem »Filmband in Gold«, ausgezeichnet.
Trotz seiner Erfolge im Kino blieb Klaus Maria Brandauer dem Theater immer treu und spielte u. a. von 1983 bis 1989 den »Jedermann« bei den Salzburger Festspielen sowie »Hamlet« und in jüngster Zeit »König Lear« am Wiener Burgtheater, um nur einige Beispiele zu nennen. 1989 hatte Brandauer sein Debüt als Filmregisseur. Für den Film »Georg Elser, einer aus Deutschland«, in dem er auch die Hauptrolle übernahm, wurde er u. a. mit seinem zweiten Deutschen Filmpreis ausgezeichnet. Zu seinen weiteren Arbeiten als Regisseur zählt neben vielen Theaterstücken und Musiktheater-Produktionen der Film »Mario und der Zauberer« (1994) nach der gleichnamigen Erzählung von Thomas Mann, in dem er ebenfalls eine Hauptrolle spielte. Neben seiner Karriere als Theater- und Filmschauspieler war Klaus Maria Brandauer immer wieder auch als Schriftsteller und Rezitator aktiv und hielt und hält mit großem Erfolg Lesungen. Darüber hinaus ist er als Professor am Max-Reinhardt-Seminar in Wien tätig und widmet sich häufig der Arbeit mit jungen Kolleginnen und Kollegen.
Brandauer ist einer der wenigen Österreicher, die sich auch in Hollywood einen großen Namen machen konnten; er hat mehr amerikanische Kritikerpreise als irgendein anderer deutschsprachiger Filmschauspieler gekommen. Mit der Regisseurin und Drehbuchautorin Karin Brandauer war er bis zu deren Tod 1992 verheiratet. Aus dieser Ehe ging der gemeinsame Sohn Christian hervor. Seit 2007 ist er in zweiter Ehe mit der Theaterwissenschafterin Natalie Krenn verheiratet. 2014 kam beider Sohn zur Welt. Klaus Maria Brandauer lebt heute in Altaussee, Wien und New York. «