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Lia Pale, voc + flute
mit Ensemble:
Matthias Rüegg, arr + p
Mario Rom, tp
Ingrid Oberkanins, dr
und anderen

© Foto: Maurits Vanhout

Lieder von Franz Schuberts »Winterreise« und Robert Schumann bis heute, für Jazzensemble arrangiert, sowie eigene Kompositionen nach Texten von Heinrich Heine und weitere.

Der charismatischer Leiter des mittlerweile legendären »Vienna Art Orchestra« und Komponist Mathias Rüegg schreibt über seine Zusammenarbeit mit der Sängerin und Flötistin Lia Pale:

1983 hatte ich mit dem »Vienna Art Orchestra« erstmals ein Programm gemacht, bei dem ich klassische Stücke bearbeitet und in einen erweiterten Jazzkontext gesetzt hatte. In »The Minimalism of Erik Satie« geht es um Klavierstücke, die ich Takt für Takt umgearbeitet und orchestriert hatte, seither bin ich diesem System treu geblieben und hatte so unter anderem Werke von Komponisten wie Johann Strauss, Verdi oder Gershwin umgesetzt. Ganz im Sinne des Jazz, der sich seit Beginn seiner Existenz alles Mögliche zu eigen gemacht und wie ein Schwamm aufgesogen hatte.

1993 hatte ich ein weiteres Album mit dem »Vienna Art Orchestra« unter dem Titel »European Songbook« gemacht, auf dem sechs Lieder von Schuberts »Winterreise« – instrumental gehalten – zu finden sind. Und nun habe ich mich erstmals an vokale Bearbeitungen gewagt, in Zusammenarbeit mit Lia Pale. Es war mir wichtig, dass die Bearbeitung deckungsgleich mit dem Original, also jeder Takt an seiner vorhergesehenen Stelle ist. Die Melodien bleiben unverändert, werden allerdings rhythmisch variiert. Die harmonisch/kadenziellen Schwerpunkte bleiben ebenfalls erhalten, allerdings oft mit zahlreichen Variationen ausgeschmückt. Bei den Tempi habe ich mir viele Freiheiten genommen, wobei der größte Unterschied zu der klassischen Interpretation darin besteht, dass es keine Agogik gibt, sondern sich alles auf den entsprechenden Grundpuls bezieht.

Manche Bearbeitungen sind sehr nah am Original, wie zum Beispiel »Der Wegweiser«, »Der Leiermann« oder »Gute Nacht«, manche sind ziemlich weit weg davon, wie zum Beispiel »Die Nebensonnen«. Andere Stücke (…) liegen in etwa in der Mitte. Das hat auch damit zu tun, dass ich diesem bearbeiteten Liederzyklus eine eigene Dynamik geben wollte, die in sich stimmig ist. Und diese daraus hervorgegangene veränderte, praktisch »neue« Musik sollte man auch ohne Kenntnis der Originale genießen können, wobei es »mit« natürlich viel spannender ist. Lia und ich haben uns im Zeitraum dieser vier Jahre, in denen wir an diesem Programm gearbeitet haben, stark verändert und weiterentwickelt. (…) Die vielen außergewöhnlichen Solisten, allen voran Mario Rom (…), die alle aus dem »Vienna Art Orchestra« stammen, verleihen diesem Programm vielfältige Farben und umgarnen die samtene Stimme von Hauptakteurin Lia Pale.


Ingrid Oberkanins, Percussion

Die gebürtige Oberösterreicherin Ingrid Oberkanins studierte Schlagwerk am Bruckner-Konservatorium Linz und der Musikuniversität Wien. Sie beschäftigt sich intensiv mit Jazz und dem Rhythmusverständnis anderer Kulturen. Fortbildung u.a. bei José Eladio Amat und Eliel Lazo (Cuba), Dudu Tucci (Brasilien) und Famadou…

Mario Rom, Trompete

Mario Rom, geboren 1990 in Hall bei Admont, erhielt mit acht Jahren ersten Trompetenunterricht bei seinem Vater, bei dem er auch in der Schul-Bigband in Admont spielte. Von 2004 bis 2013 studierte er klassische Trompete an der Anton Bruckner Privatuniversität…

Mathias Rüegg, Komponist, Arrangeur, Piano

Er wird als »Jongleur der Musikgeschichte« bezeichnet: der 1952 in Zürich geborene, doch seit Jahrzehnten in Wien lebende Mathias Rüegg. Über seine Arbeit schreibt er: Ich gehöre zur aussterbenden Gattung der Jazzkomponisten und Arrangeure, die dazu noch alles mit der…

Lia Pale, Vokal und Flöte

Julia Pallanch wird 1985 in Wels/Oberösterreich geboren und bekommt schon in früher Jugend Klavier- und Ballettstunden. In der Musikschule Wels lernt sie Querflöte und Klavier und spielt bis zu ihrem Schulabschluss in der Eisenbahner-Musikkapelle Wels Flöte. Ihre Leidenschaft galt von…

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